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Review: AGRYPNIE - "Metamorphosis" (Album)



Ein melancholisches & atmosphärisches Black-Metal-Meisterwerk


Torsten Hirsch und AGRYPNIE melden sich 2021 lautstark mit "Metamorphosis" zurück. Nach der Compilation "Pavor Nocturnus" (2018) sind rund drei Jahre vergangen und in dieser Zeit ist bei der Band einiges passiert. Zuvor veröffentlichte Herr Hirsch seine Alben noch bei Supreme Chaos Records, nun ist die Zeit gekommen, um neue Wege zu gehen und diese führten ihn zu Art of Propaganda. Ein Label, das vor allem durch seine herausragenden Black-Metal-Bands wie HARAKIRI FOR THE SKY, ELLENDE oder auch WALDGEFLÜSTER berühmt ist. Dieser Label-Wechsel ist aber noch nicht alles, was dem Titel des neuen Albums "Metamorphosis" aus der Seele spricht. Denn der Begriff "Metamorphose" bedeutet grob übersetzt nichts anderes als Veränderung und dieser Wandel ist bei diesem Werk deutlich spürbar. Mit Flo von der Band THEOTOXIN hat AGRYPNIE seit dem nun sechsten Studioalbum auch einen neuen Schlagzeuger an Board. Und zum ersten Mal haben sie auch ein richtiges Musik-Video (zum Song "Verwüstung") gedreht und veröffentlicht.


Aber kommen wir nun zum Album, bei dem uns Torsten erneut in eine dunkle und bis ins kleinste Detail durchdachte Seelenlandschaft führt. Eine Welt voller Schmerz und Melancholie und schon bei den ersten Stücken erkennt man deutlich Torstens Handschrift, die dieses Mal wieder etwas härter und rauer ausgefallen ist und die vor allem Fans der alten Schule, Fans der ersten Stunde und Liebhaber seiner Ursprungsband NOCTE OBDUCTA gefallen dürften.


Das Album startet seine 60 Minuten Spielzeit mit dem atmosphärischen "Wir Ertrunkenen – Prolog". Einer instrumentalen Nummer, die zart mit Piano-Klängen startet und sich von Sekunde zu Sekunde immer erhabener steigert. Die Klänge werden immer epischer und fordernder bis sie schlussendlich in den ersten wirklichen Song "Wir Ertrunkenen" übergehen und den Zuhörer nicht mehr loslassen. Das Lied startet so, wie man es sich von AGRYPNIE erwartet. Torstens Gesang ist energisch und direkt, dabei jedoch stets gut verständlich. Die Riffs und Drums geben sich die Klinke in die Hand und harmonieren par excellence. Schon bei diesem ersten Track stellt sich heraus, dass der neue Schlagzeuger Flo sich gekonnt in die Band integriert hat. Es geht weiter mit der Single "Verwüstung", die deutlich ruhiger als ihr Vorgänger ist. Hier dominieren anfangs die Gitarren-Klänge, die eine wunderbare Soundlandschaft erzeugen, bevor es auch hier wieder schnell, direkt und schonungslos in die erste Strophe übergeht. Die Stimmung in dem Lied wirkt traurig und verzweifelt. Eine Grundstimmung, die sich durch das ganze Album zieht. Die Balance zwischen langsameren, atmosphärischen Momenten, sowie den harten, schnellen und direkten Abschnitten ist perfekt gewählt und zeigt einmal mehr, dass AGRYPNIE heutzutage aus der oberen Spitze der atmosphärischen Black-Metal-Giganten nicht mehr wegzudenken ist. Es folgt unmittelbar "Am Ende der Welt – Teil 1", einer meiner Lieblingssongs des Albums. Ein zweiteiliges Epos, das in vielen Momenten an alte NOCTE-OBDUCTE-Hymnen erinnert und dessen zweiter Teil mit Travos von THORMESIS einen spannenden Gast-Sänger aufwartet.


Die Guest-Vocals auf "Metamorphosis" können sich wirklich sehen und hören lassen. Die Zusammenarbeit mit Travos (THORMESIS) ist bei weitem nicht die einzige Kollaboration. Beim Song "Skulpturen aus Eis" ist C.S.R. Von SCHAMMASCH mit von der Partie. Bei "3327" mischt Steffen Bettenheimer von THE COLD ROOM mit und "Untergang" wird mit einzigartigen Gesangseinlagen von Nachtgarm (NEGATOR) unterstrichen.


Insgesamt erwarten den Zuhörer elf neue Stücke (inkl. Prolog & Epilog) mit einer perfekten Gesamtspielzeit von 60 Minuten, die AGRYPNIE von ihrer besten Seite zeigen und die beweisen, dass sämtliche Veränderungen und Wandlungen, die bei Torsten Hirsch und seiner Band von Statten gegangen sind, nur ihr Gutes gebracht haben. Zwar ist der Sound und Klang altbekannt, aber genau das ist es doch, was eine Band ausmacht: der Wiedererkennungswert! Und diesen haben AGRYPNIE auf jeden Fall. Sie bleiben sich treu, scheuen aber auch keinesfalls neue Experimente und Ausflüge. Wir sind begeistert! Eine solches Album darf in keiner guten Black-Metal-Sammlung fehlen!


Review: Manuela Ausserhofer


VÖ: 30.07.2021

Label: AOP Records


Track-List:

1. Wir Ertrunkenen - Prolog

2. Wir Ertrunkenen

3. Verwüstung

4. Am Ende der Welt - Teil 1

5. Skulptur aus Eis

6. Metamorphosis

7. 3327

8. Melatonin

9. Untergang

10. Am Ende der Welt - Teil 2

11. Wir Ertrunkenen – Epilog



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