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Review: "Das Licht im Dunkeln" von Holger Much (Buch)

Autorenbild: justdifferentjustdifferent


Buchbesprechung:

"Das Licht im Dunkeln

(Und andere kleine Texte)"

von Holger Much


Vor allem in der Schwarzen Szene ist Holger Much vielen bereits ein Begriff. Der 1968 geborene "Künstler", der selbst gar nicht so gern als Künstler bezeichnet wird, hat seinen Magisterabschluss in den Fachbereichen der Kunstgeschichte und Kulturwissenschaft in Tübingen absolviert und arbeitet seit damals als freischaffender Maler, Zeichner, Drucker, Illustrator und Journalist. Er hat unzählige Bilder veröffentlicht und sogar mit dem Großmeister der Science-Fiction-Phantastik H.R. Giger zu dessen Lebzeiten zusammengearbeitet. Unter dem Banner "Kelpy" ist er auch musikalisch aktiv und hat unter anderem mit Luci van Org erstaunlich beeindruckende Vertonungen veröffentlicht und immer wieder tauchen Werke von ihm bei CD-Veröffentlichungen auf, wie zum Beispiel bei Releases der Kult-Band ASP. Aber das ist nur ein kleiner Auszug aus Muchs Schaffen, denn selten findet man einen Künstler, der so vielseitig ist wie er.


Mit "Das Licht im Dunkeln (und andere kleine Texte)" veröffentlichte er jüngst über Edition Outbird zum ersten Mal eine Gedichte- und Kurzgeschichten-Sammlung, die wie ein Pfeil Amors mitten ins Herz trifft. "Dieses Büchlein ist all jenen gewidmet, die ein Licht anzünden in der Dunkelheit" verkündet schon die Widmung auf der ersten Seite bevor man mit Muchs Texten und Illustrationen in eine andere Welt abtaucht. An dieser Stelle komme ich auch kurz zur Aufmachung: Diese phantastische Gedichte-Sammlung wird als wunderbares Hardcover-Buch mit Umschlag präsentiert, das dem Ganzen noch eine weitere Portion Eleganz und Anmut verleiht. Am Cover thront ein dunkler Turm, dessen Eingangspforte passend zum Titel mit einem kleinen Licht erleuchtet wird. Die düsteren Grafiken unterstreichen Holger Muchs Texte gekonnt und machen aus dem Gedichte-Band eine rundum gelungene Reise in die Finsternis der Menschheit, in die Melancholie des Seins und in die Abgründe der Seele.





Eingeleitet wird die Reise übrigens noch mit einem Vorwort von Asp Spreng alias ASP, mit dem Much nicht nur etliche Male zusammengearbeitet hat, sondern der auch ein enger Freund geworden ist. Und als gelungene Abrundung wird die Seelenwanderung noch mit einem Nachwort von Markus Heitkamp abgeschlossen. Auf knapp 80 Seiten taucht man ein in Muchs Welt. Manche Gedichte sind extrem düster und melancholisch, andere wiederum etwas stimmungsvoller. Auf ein paar der Texte möchte ich etwas näher eingehen.


Besonders gelungen finde ich unter anderem den "Herbstwalzer". Nach dem Gedicht erzählt uns Much auch noch ein paar Hintergründe über die Entstehung des Textes und auch über die Vertonung, die er unter Kelpy – gemeinsam mit Luci van Org und mit jeder Menge höllisch scharfem Curry – auch inszeniert hat.


Mein absolutes Lieblingsgedicht ist "Die Sensenfrau". Zärtlich betörend erwachen Bilder im Kopf und man hat beinah das Gefühl, dass man einen Songtext vor sich hat, der einfach nur vertont werden muss.

In tiefster Nacht,

wenn alles ruht,

wenn leis´verglimmt des Tages Glut

und Stille füllt Dein müdes Ohr,

dann tritt die Sensenfrau hervor.


Ihr Haar, ein Nebelhauch so fein,

die Lippen, bleich wie Elfenbein,

öffnen sich nur einen Spalt,

ihr Seufzer streift Dich grabeskalt.

(Auszug aus "Die Sensenfrau")


Mein Fazit: "Das Licht im Dunkeln (Und andere kleine Texte)" ist eine rundum gelungene Gedichte-Sammlung, die Holger Muchs ganzes Talent einmal mehr unter Beweis stellt. Denn dieser Herr kann nicht nur mit seinen Bildern Geschichten erzählen, sondern auch mit Worten. Da hier beides kombiniert wird, haben wir es einmal mehr mit einem rundum gelungenen Werk zu tun, das in keiner guten Literatur-Sammlung fehlen darf. Holger Much nimmt Dich mit in eine Welt der Stille, der Traurigkeit und Sehnsucht. Bist Du bereit dafür? Von mir gibt es eine absolute Empfehlung und wenn Du nun neugierig geworden bist, findest Du HIER direkt den Link zum offiziellen Edition-Outbird-Shop!


Review: Manuela Ausserhofer

Foto Holger Much: Franz Luger

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